Falls ihr wie ich einen Internet-Vertrag bei Vodafone habt und im letzten Jahr eine Tariferhöhung bekommen habt, könnt ihr bei der Verbraucherzentrale rausfinden, ob ihr euch an einer Sammelklage gegen die Erhöhung beteiligen könnt. Ich weiß nicht, ob das was bringen wird, aber ich wollte schon immer mal Teil einer Sammelklage sein. Wie in so einer US-Anwaltsserie.

TikTok und ich, wir sind bisher nicht zusammengekommen. Ich hab es ein paarmal probiert. Ich glaube, es liegt vor allem daran, dass das der komplette Social-Media-Kontrollverlust ist. Ich komme von Blogs mit Kalendern in der Sidebar, von RSS-Feeds mit Datumsstempeln und von chronologischen Twitter-Timelines. Ich will immer irgendwie wissen, was das für ein Content ist, wie alt der ist, wer der Absender ist, und ich will ihn mir selbst zusammensuchen und kuratieren. TikTok ist so ziemlich das Gegenteil. Eine abgeschlossene Blackbox, wenig Kontext, kaum Verlinkung nach außen und irgendein Algorithmus entscheidet, was mir angezeigt wird. Das letzte Mal, als ich probiert hab einzusteigen, wurden mir erst mal nur Battlerap-Videos, in denen sich Mutter und Tochter gegenseitig beleidigen, angezeigt. Nur so mittelinteressant.

Jetzt hat mich mein Freund Roland noch mal ermuntert und ich gebe der App eine weitere Chance. Guggenmusik-Offspring-Cover. Das könnte mein Algorhythmus werden. Wenn es hier demnächst mehr Links ins TikTok-Silo gibt, hat es geklappt.

Mittlerweile haben noch mehrere Draglesungen für Kinder stattgefunden und das Abendland ist immer noch nicht untergegangen. Im Artikel wird auch der CSU Stadtrat zitiert, der die ganze Empörung mit einem Tweet nicht unwesentlich angestoßen hat. Eine Entschuldigung klingt anders. Dafür sind aber andere Teile der CSU Rathausfraktion (die auch schon bei der Demo dabei waren) stabil und bekennen Farbe.