in Tagebuch

26.6.2016 – Stadtlauf München

Ich bin beim Stadtlauf München meinen ersten Halbmarathon 2016 gelaufen.

Eigentlich sollte der Stadtlauf München besser Lauf durch den Englischen Garten heißen. 95% der Strecke geht durch den Park. Durch die Stadt läuft man viel mehr beim München Marathon im Oktober.

Dieses mal bin ich 2:31 gelaufen. Das ist 15 Minuten langsamer, als meine Bestzeit beim Tegernseelauf 2015. Ist aber gar nicht schlimm. Im Gegenteil.

Nach den ersten drei Kilometern hab ich festgestellt, daß neben mir eine Frau mit einem Katzenohrenhaarreif läuft. Nach sechs Kilometern war sie immer noch da. Wir sind dann bis zum Ziel in stillem Einvernehmen genau unser Tempo gelaufen. Bei den letzten 21-Kilometer-Läufen hab ich mich von zu schnellen Tempomachern mitziehen lassen und war danach immer ziemlich am Ende. Beim ersten Tegernseelauf 2013 hab ich mich sogar, mit leichter Verzögerung, übergeben (Stichwort: Leberkässemmel). Den restlichen Tag war ich dann nicht mehr zu gebrauchen.

Dieses mal bin ich einfach durchs Ziel gelaufen, hab mir Getränk und Banane gegriffen, bin aufs Rad gestiegen, heimgefahren, kurz geduscht, dann mit der Familie Schnitzel essen gegangen und hab am Abend noch mit Freunden Fußball geschaut. Voll gesellschaftsfähig also. Danke an die Frau mit dem Katzenohrenhaarreif für die Begleitung.

Wäre das hier ein optimierendes Lebenshilfe-Blog mit Servicecharakter und schrägen Vergleichen, wäre die Überschrift des Beitrags wahrscheinlich sowas wie „Was mich mein letzter Halbmarathon über mein Leben gelehrt hat“ und ich würde schreiben: wenn Du nach der Arbeit mit deinen Kindern noch Spaß (und Schnitzel) haben oder den Abend noch entspannt mit Freunden verbringen willst, dann ist es besser nicht jeden Tag bis 20:00 im Büro zu sitzen und 150% zu arbeiten. 70% reicht auch. Und das Gefühl beim Zieleinlauf ist trotzdem noch schön.

 

 

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  • Heiko Bielinski 27. Juni 2016

    Ich bin beim München Marathon mitgelaufen. Also nicht die namensgebende 42,2 Kilometerstrecke, aber den Halbmarathon. In den letzten Jahren bin ich verschiedene Halbmarthons gelaufen, der München Marathon gefällt mir am besten. Aus zwei Gründen.
    1. Die Strecke geht direkt durch die Stadt in der ich lebe (sogar fast direkt an unserem Haus vorbei). Ich laufe also durch meine Stadt, aber nicht auf den üblichen, häufig schmalen und beengten Wegen, sondern mitten auf der verdammten Straße.
    Ich lauf die Rosenheimer Straße entlang, den Gasteig-Berg runter, am Gärtnerplatz vorbei, die Ludwig -und Leopoldstraße rauf und die – psychologisch unsägliche – Schleife auf Höhe Theresienstraße durch das Univiertel (weil da ist man eigentlich schon kurz vorm Abstecher zum Olympiagelände und dann muss man diesen fiesen Schlenker machen, von dem man weiß, dass er nirgendwo hinführt, außer zum Ausgangspunkt zurück).
    Und das alles mitten auf der Straße, auf der sonst an normalen Tagen Autos im Stau stehen. Großartig!
    2. Am Ende läuft man ins Olympiastadion rein. Durch das Marathontor. Ich, jedes mal mit einem dicken Kloß im Hals. Keine Ahnung, an was das genau liegt. Im Stadion sitzen noch nicht mal wahnsinnig viele Menschen, gejubelt wird (zumindest bei meiner eher späten Einlaufzeit) auch nur wenig.
    Aber durchs Tor laufen und dann die letzte Runde im Olympiastadion. Das hat was. Zum letzten mal musste ich so beim großen Finale von Sing schlucken. Vielleicht ist es auch das Alter.

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