in Tagebuch

4.3.2017

Das Wetter ist so schön, dass wir Morgens einfach raus MÜSSEN. Warum nicht mal in den Westpark? Da war ich zum letzten mal beim Open Air Kino und das war: vor den Kindern. Also vor fast zehn Jahren.

Dabei ist der Westpark sehr schön. Da stehen z.B. verschiedene japanische, teils handgeschnitzte Pagoden und Tempel rum. Alles aber noch auf Winter eingestellt und entsprechend gesperrt.

Einen kleinen Rundgang später verlassen wir den Westpark wieder und steigen spontan in einen Bus ein, ohne zu wissen wo der hinfährt. Wir fahren also einfach so durch die Stadt. Einen Teil der Stadt, in dem ich noch nie war. Irgendwann bekommen alle Hunger und wir steigen aus, als wir eine Bäckerei sehen. Direkt gegenüber steht ein riesiger Betonklotz auf dem in großen Lettern „Drygalski Allee“ prangt. Das würde man so namentlich und vong betonhaftigkeit her eher in Berlin vermuten.

Danach gondeln wir noch ein bisschen weiter, machen Zwischenstopp beim Tierpark und dann sind wir irgendwann wieder daheim.

Felix hat hier was Wahres über das Gehen geschrieben. Ich glaube in Verbindung mit dem ziellos in den Bus einsteigen will ich das jetzt auch öfter machen. Die Kinder fanden’s super.

***

Am Abend geht es dann ins Volkstheater zu Studio Braun. Das ist durchaus unterhaltsam, aber irgendwie auch nicht mehr so wie früher.

Strunk, Palminger und Schamoni hangeln sich durch den Abend entlang Ihrer Biografie, die auch in ihrem neuen, wuchtigen Wälzer Drei Farben Braun nacherzählt wird. Untermalt v.a. von einer Diashow und ab und zu Musik. Da ist schon viel Recycling dabei.

Das letzte mal hab ich Studio Braun am 8.12.2004 in der Münchner Kranhalle gesehen. Das weiß ich so genau, weil der Bernie damals seinen iAudio-Festplatten-MP3-Player und ein Mikro im Mantel dabei hatte und einen wunderbaren Bootleg des Abends auf CD geb(r)annt hat.

„Big Style in München – Euro, bring die Beats nach Hause!“. Zwischendurch hört man Bernie immer mal wieder lachen und anscheinend war es damals angesagt „Wie geil war das denn!?“ zu sagen. Die Antwort damals: „Schon sehr!“. Heute: „Joah, geht so.“

    Mentions

  • 💬 Bernhard Lermann

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Kommentar

  1. Haha, das Foto auf dem Bootleg stammt von dem Cover des Taschenbuchs „LSD, mein Sorgenkind“.

    Ein topseriöses Sachbuch/Autobiografie des LSD-Erfinders. Trotzdem geriet ich damit Mitte der Neunziger mal in eine Münchner Polizeikontrolle (zu Fuß! Nach Verlassen des „Stromlienienclubs“! Allenfalls leicht angetrunken, aber 100% LSD-frei!). Nachdem die beiden Polizisten das Buch in meiner Jackentasche fanden, wurde die vorher leicht lustlos durchgeführte Kontrolle deutlich äh, euphorischer angegangen. Mein Lieblingszitat, als in meinem Portemonnaie ein paar papierne Essensmarken meiner damaligen Zivildienststelle gefunden wurden: „Ah, da hamman schon: an Trip!“ Ich blieb erfreulicherweise auf freiem Fuß.

    True story.